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Wie kann ich meine Sencrop-Daten nutzen, um die Wirksamkeit meiner Pflanzenschutzbehandlungen zu verbessern?
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Die idealen Wetterbedingungen zum Spritzen

Vor über 9 Monaten aktualisiert

Die Wirksamkeit phytosanitärer Behandlungen hängt stark von den Witterungsbedingungen während der Anwendung ab. Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Windgeschwindigkeit und Niederschlag stellen wichtige Daten dar, die die Effizienz einer Behandlung beeinflussen.

Andere meteorologische Parameter wie Taupunkt, Windrichtung und Böengeschwindigkeit sollten ebenfalls berücksichtigt werden, um die Behandlung zu optimieren.

Je nach Wirkungsweise des Produktes ändern sich die idealen Wetterbedingungen. Darüber hinaus beeinflussen die je nach Anwendungsgebiet zu berücksichtigenden Indikatoren und die Selektivität des Wirkstoffs die Entscheidung, eine meteorologische Variable zu berücksichtigen oder nicht.
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Zu beobachtende Daten

Niederschlag

Die Spritzwirksamkeit wird besonders dann vermindert, wenn es während der Behandlung regnet. Ein großer Teil der verwendeten Produkte gelangt in die Umwelt und verursacht dort erheblich Schäden.

Durch Abfluss- und Infiltrationswasser wird der Wirkstoff in das Grund- und Oberflächenwasser transportiert. Zudem wird die Auß­enschicht der Pflanze mit einem Wasserfilm bedeckt, der das Eindringen des Produkts verhindert.

Es ist wichtig die Wettervorhersagen für die Regenmessung im Auge zu behalten. Die Pflanzenschutzmittel mit Kontaktwirkung müssen über einen längeren Zeitraum auf der Pflanzenoberfläche bleiben. Regen kann diese Produktschicht entfernen, was zu Umweltverschmutzung führt und die Wirksamkeit der Behandlung verringert. Je nach Produkt ändert sich die Regenmenge, die das Auswaschen verursacht, aber die Grenze von 20 mm Regen wird allgemein akzeptiert (Davy, Institut Français de la Vigne et du Vin, 2016).

Temperatur

Die optimale Temperatur zum Behandeln hängt von der Art des verwendeten Pflanzenschutzmittels ab. Zudem hat jedes Produkt seinen idealen Einsatzbereich. Um die Behandlung zu optimieren, ist es wichtig, die Gebrauchsanweisung des anzuwendenden Produkts genau zu beachten.

Auch die Aufnahmefähigkeit der Organismen korreliert mit der Temperatur. Extreme Werte verlangsamen den Stoffwechsel. Hohe thermische Amplituden können ebenfalls hemmend wirken, insbesondere für die verwendeten Wurzelmittel nach Pflanzenaufgang und Blattherbizide (Verdier et al. , 2012). Amplituden zwischen Tag und Nacht von mehr als 15°C verlangsamen den Stoffwechsel der Pflanzen. Der Wirkstoff reichert sich im Organismus an und kann nicht extrahiert werden, was die Gefahr von Phytoxizität erhöhen kann (Landwirtschaftskammer Burgund, 2012).

Somit beeinflusst die Temperatur die Qualität des Spritzens maß­geb­lich (Landwirtschaftskammer Burgund, 2012). Heiße (und trockene) Luft bewirkt eine höhere Verdampfung am Sprüheraustritt (>25°C). Im Allgemeinen wird das Spritzen für einen Temperaturbereich zwischen 5 und 25°C empfohlen. Diese Empfehlungen sind jedoch abhängig vom verwendeten Pflanzenschutzmittel.

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit ist ein Schlüsselparameter für die Optimierung des Spritzens. Behandlungen unter einschränkenden Bedingungen verringern die Aufnahmefähigkeit der Pflanzen und erhöhen schädliche Auswirkungen auf die Umwelt.

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit intensiviert die Verdunstung, da einige der Tröpchen des Produktes zu leicht sind und schon beim Verlassen des Zerstäuber verdunsten. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit (an die 100%) ist ebenfalls schädlich, da der Wirkstoff des Produktes in Form von Tau an der Oberfläche zu Tage tritt und in die Umwelt sickert.

Morgens und abends ist die beste Zeit zum Spritzen, da der Wert der Luftfeuchtigkeit dann meist im günstigen Bereich liegt. Vor allem die Morgenstunden bieten sich an, wenn das Blätterdach noch kühl von der Nacht ist und die Kutikula der Pflanzen rehydriert und aufnahmefähiger für das Produkt ist.

Windgeschwindigkeit

Die Windgeschwindigkeit kann das Spritzen am maß­geb­lichsten beeinträchtigen. Sie stellt einen wichtigen Faktor dar, der der Gesetzgebung unterliegt.

Ziel ist es, das Phänomen des Winddrifts und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Umwelt, so weit wie möglich zu begrenzen. Die Wirksamkeit des Spritzens ist von der Windgeschwindigkeit abhängig, da das Ziel darin besteht, die maximale Wirkstoffmenge zu verteilen. Eine verbesserte Behandlungseffizienz reduziert die Anzahl der Durchläufe und die damit verbundenen Input- und Mechanisierungskosten.

Eine möglichst niedrige Windgeschwindigkeit ist am günstigsten. Ab einem bestimmten Wert besteht ein hohes Winddrift-Risiko, und dann ist Vorsicht geboten. Bestimmte Vorrichtungen wie die Form der Düse und optionale Ausrüstungen des Spritzgeräts ermöglichen es, den Drift trotz etwas höherer Windgeschwindigkeit zu begrenzen. Die Verwendung spezifischer Hilfssmittel verringert auch das Drift-Risiko.

Windböen

Der Indikator für Windböen ist ein zusätzlicher Parameter, den es zu beachten gilt.

Windböen lassen keine eindeutigen Vorhersagen der Windrichtung zu und können Temperaturumschwünge bedeuten" (Deveau, 2009). Wenn die Böengeschwindigkeit hoch ist, ist es daher am besten das Spritzen auf einen anderen Zeitpunkt zu verlegen.

Taupunkt

Tau ist ein weiterer Indikator zur Beurteilung der Wirksamkeit der Behandlung. Tau erhöht die Durchlässigkeit der Pflanze (Gauthier, Moigny, 2014). Wenn die Kutikula in gutem Zustand und rehydriert ist, kann das Produkt leichter eindringen.

Dieser Indikator ermöglicht es zudem, die Haftung des Produkts auf der Pflanze zu bewerten. Wenn der Tau zu stark ist, läuft das Produkt während des Spritzens ab und die Behandlung ist nicht wirksam. Der Landwirt kann die Bedingungen durch Klopfen auf ein Blatt konkret beobachten. Wenn der Tau auf dem Blatt abläuft, sollte man mit dem Spritzen abwarten (Verdier et al., 2012).


Wetterbedingungen vor und nach der Behandlung

Das Beobachten der Wetterbedingungen an den Tagen vor und nach der Anwendung des Pflanzenschutzmittels kann je nach Art des verwendeten Pestizids von Bedeutung sein.

In der Tat sind insbesondere Herbizide um so wirksamer, wenn sie bei wüchsiger Witterung eingesetzt werden" (Arvalis, 2014). Das bedeutet mehrere Tage hintereinander mit wachstumsfreundlichen Wetterbedingungen: hohe Luftfeuchtigkeit (über 60%) und kühle Temperaturen (zwischen 4°C und 18°C).

Darüber hinaus ist das Spritzen nach starkem Frost riskant, da die Pflanzen Verletzungen auf der Epidermis aufweisen können. Es besteht folglich ein hohes Risiko einer Phytotoxizität. Auch die Behandlung mit einem systemischen Blattherbizid nach einer Dürre ist nicht sehr wirksam, weil die Pflanzenkutikula verdickt ist. Daher ist das Beobachten der meteorologischen Parameter vor und nach der Behandlung wichtig, um die Wirksamkeit der Behandlung beurteilen zu können.


Fazit

Es ist nicht leicht, ein Zeitfenster für die Behandlung zu finden, in dem alle Parameter für das Spritzen günstig sind. Es gilt einen Kompromiss zu finden, der sich mit dem eigenen Zeitplan vereinen lässt. Morgens sind die Wetterbedingungen am besten, wenn die

Luftfeuchtigkeit hoch ist und die Pflanzen aufnahmefähiger sind.

Eine Behandlung am Abend ist ebenfalls möglich, aber man sollte die Witterungsbedingungen des vorrangegangen Tages berücksichten, da die Pflanze abends eine höhere Empfindlichkeit gegenüber dem Produkt aufweisen kann.


Quellen

  1. CHAMBRE D’AGRICULTURE BOURGOGNE, 2012. Optimiser la pulvérisation.

  2. DAVY, Alexandre, et INSTITUT FRANAIS DE LA VIGNE ET DU VIN, 2016. Rappel sur le comportement des différents fongicides et impacts pratiques sur leur utilisation

  3. GAUTHIER, Marine, and MOIGNY, Frédéric, 2014. Optimisation de la pulvérisation

  4. VERDIER, Jean-Luc, ARVALIS, INSTITUT DU VÉGÉTAL, CENTRE TECHNIQUE INTERPROFESSIONNEL DES OLÉAGINEUX MÉTROPOLITAINS (FRANCE), et UNION NATIONALE INTERPROFESSIONNELLE DES PLANTES RICHES EN PROTÉINES, 2012. Produire plus et mieux: 56 solutions concrètes pour réduire l’impact des produits phytosanitaires: a practical guide ISBN 978-2-8179-0110-7.

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